Feuer und Flamme mit dunklen Gestalten
Dichtes Gedränge herrschte beim verkaufsoffenen Sonntag in der Hauzenberger Innenstadt. Bei mildem Wetter schlenderten die Besucher gemütlich zwischen den Marktständen und schauten sich ohne zu frieren die Auftritte von zwei Perchtengruppen an.
Trotz zwölf Grad plus passte das Angebot natürlich zur Jahreszeit – es gab Hüte und Handschuhe, Mützen und Muffs, Tür- und Adventskränze sowie Dekoratives für die Vorweihnachtszeit. Kinder konnten ihre Briefe ans Christkind in den Weihnachtsbriefkasten beim Marktbrunnen einwerfen. Dort zog Glücksfee Hannah Scherz zudem aus 113 Teilnehmern den November-Gewinner der Treuepass-Aktion des Wirtschaftsverbundes „Hauzenberg aktiv“: Es ist Ramona Resch.
Für Unterhaltung sorgten am Nachmittag nicht nur die Bläser der Trachtenkapelle „D’Freudenseer“, sondern auch zwei Perchtengruppen. Bei einem Marsch durch die Innenstadt präsentierten sich „D’Waidlageister“ aus Untergriesbach. Für den Verein, der sich heuer im August aus erfahrenen Perchten neu gegründet hat, war das Gastspiel in Hauzenberg der zweite Auftritt der Saison. Wer die Gruppe erleben will, hat dazu am 30. November in Tittling Gelegenheit (Info bei Vorsitzendem Fabian Kasberger, Telefonnummer 0151/21192564).
Auf dem Platz vorm Gasthaus Gottinger inszenierten die „W’Oidperchten“ aus Hauzenberg eine eindrucksvolle Feuershow mit Perchten und Hexen. Eine halbe Stunde lang verfolgten die Umstehenden den wilden Tanz, bei dem am Ende das Licht über die Dunkelheit siegt. Ihren nächsten Auftritt im Landkreis haben die „W’Oidperchten“ am 8. Dezember in Pocking (Information unter www. woidperchten.de).
„Waidlageister“ oder „W’Oidperchten“ – beide unterhielten die Zuschauer – vom Kleinkind bis zu den Großeltern – bestens. Erst wird es gruselig: Die Perchten sehen schaurig aus mit ihren Masken, Hörnern und zotteligen Gewändern; sie machen eine Menge Getöse mit rostigen Glocken und scheppernden Ketten; sie ziehen die Blicke auf sich mit Feuerstäben und Flammen, mit Rauchschwaden und Ruß. Doch hinter der rauen Schale verbirgt sich ein weicher Kern. Mit ihren Klauen streicheln sie Kinder übers Haar und nach dem Auftritt stehen sie mit oder ohne Maske geduldig für unzählige Fotos und Selfies bereit.